Fahrradmythen und die Wahrheit dahinter

Jeder Radfahrer hat in seinem Leben schon einmal Sprüche gehört wie "E-Bikes sind doch nur für faule Menschen" oder "Radfahrer dürfen doch gar nicht nebeneinander fahren". An einigen Mythen ist tatsächlich etwas dran, andere sind nur aus der Luft gegriffen. Sie werden sich einfach gegenseitig weitererzählt, weil sie irgendwo im Freundeskreis oder auf der Arbeit aufgeschnappt wurden. Trotz unserer heutzutage so modernen Techniken, mit welchen wir per Google-Suchanfrage in sekundenschnelle eine Antwort auf alle Fragen bekommen können, halten sich Mythen rund um das Fahrradfahren weiterhin hartnäckig.

Aus diesem Grund werden wir in diesem Artikel zehn der gängigsten Fahrrad-Mythen näher beleuchten. Welche sind purer Schwachsinn? Welche haben allerdings auch einen wahren Kern? Die Antwort gibt es hier.

Mythos 1: Fahrradfahren macht Männer impotent

Der Mythos, dass Radfahren bei Männern Impotenz hervorruft, hält sich hartnäckig. Obwohl die Wissenschaft dieser These entschieden widerspricht, wird oft behauptet, dass das Sitzen auf einem harten, schmalen Fahrradsattel Erektionsstörungen verursachen kann. Studien jedoch konnten bislang keinen klaren Zusammenhang zwischen dem Radfahren und Problemen im Schlafzimmer herausstellen. Auch wenn einige Radfahrer nach längeren Touren von Taubheitsgefühlen im Genitalbereich berichten, sind diese doch meist nur vorübergehend. Wenn du dir dennoch Sorgen um deine "Männlichkeit" machst, solltest du dir einen breiteren und gut gepolsterter Sattel anschaffen. Auch eine höhere Lenkerposition kann bei Schmerzen oder unguten Gefühlen im Genitalbereich Abhilfe schaffen.

AARON Touring Fahrradsattel

Mythos 2: Fahrradfahrer müssen immer den Radweg benutzen

Der Mythos, dass Fahrradfahrer immer den Radweg benutzen müssen, ist ein weit verbreitetes Missverständnis. Tatsächlich sind nur diejenigen Radwege benutzungspflichtig, die mit einem blauen runden Fahrrad-Schild gekennzeichnet sind. Alle anderen Radwege müssen nicht zwangsläufig befahren werden. In einigen Fällen ist das Fahren auf der Fahrbahn sicherer, da Radfahrer dort besser wahrgenommen werden, insbesondere beim Abbiegen.

Mythos 3: Wer betrunken Rad fährt, verliert seinen Führerschein

Alkohol und Verkehr sind keine gute Kombination, aber die Promillegrenze beim Radfahren ist höher als beim Autofahren. Theoretisch sind bis zu 1,6 Promille erlaubt (im Vergleich zu 0,5 Promille für PKW-Fahrer). Dennoch drohen bei einem Blutalkoholwert von 0,3 Promille oder höher ernsthafte Sanktionen, insbesondere wenn Sie auffällig fahren oder einen Unfall verursachen. Betrunken Radfahren ist riskant und kann zu Strafanzeigen und Geldstrafen führen.

Besondere Achtung ist bei Pedelecs und E-Bikes geboten. Diese zählen, je nach Motorisierungsgrad, auch zu Kraftfahrzeugen, für die entsprechend eine Zulassung für den Straßenverkehr und ein Führerschein notwendig sind. Für diese Fahrzeuge gilt dann die 0,5 Promille-Grenze.

Mythos 4: Fahrräder müssen einen Dynamo haben

Früher mussten Fahrräder einen fest montierten Dynamo haben. Seit 2013 ist dies jedoch nicht mehr erforderlich. Stattdessen müssen Radfahrer Batterie- oder akkubetriebene Beleuchtung verwenden, die bei Bedarf montiert werden kann. Dies bietet mehr Flexibilität und erleichtert das Fahren bei Tageslicht, ohne unnötiges Gewicht mit sich herumzutragen. Absolut auf der sicheren Seite seid ihr mit dem AARON Fahrradlichtset. Es erfüllt alle Anforderungen der Straßenverkehrsordnung und die Prüfzeichen „K 1656“ und „K 1615“ sind auf dem vorderen und hinteren Licht aufgebracht

Mythos 5: Fahrräder dürfen nicht auf der Straße abgestellt werden

Dieser Mythos stimmt zum Teil. Fahrräder können auf der Straße abgestellt werden, vorausgesetzt, sie behindern keinen Verkehr und sind nachts beleuchtet. Allerdings sollte darauf geachtet werden, keine Fluchtwege oder Zugänge für Rollstuhlfahrer zu blockieren. Denke unbedingt auch an ein sicheres Fahrradschloss, um Diebstahl zu verhindern.

Mythos 6: Musik hören beim Radfahren ist verboten

Das Hören von Musik während des Radfahrens ist grundsätzlich nicht untersagt. Während des Fahrens kann jedoch zu lautes Musikhören gefährlich sein, da der Sound die Reaktionsfähigkeit im Verkehr beeinträchtigt. Wenn die Musik Geräusche von heranfahrenden Fahrzeugen oder Martinshörnern übertönt, kann dies zu gefährlichen Situationen führen. Spricht dich die Polizei an und du bemerkst es wegen der Musik nicht, kann eine Strafe von 15 Euro anfallen. Zudem kann ein Unfall aufgrund von zu lauter Musik dazu führen, dass du als Radfahrer Ansprüche auf Schadensersatz und Schmerzensgeld vollständig verlierst

Mythos 7: Radfahrer dürfen nicht nebeneinander fahren

Solange Radfahrer den Verkehr nicht behindern, dürfen sie nebeneinander fahren. Bei einem Verstoß droht eine Strafe von 20 Euro. Haben sie andere nicht nur behindert sondern gefährdet sind, es sogar 25 Euro.

Mythos 8: Fahrradfahren ist gefährlicher als Autofahren

Die absoluten Zahlen mögen das suggerieren, aber die Gefahr beim Radfahren ist im Allgemeinen nicht höher als bei anderen Verkehrsteilnehmern. Statistisch gesehen ist Fahrradfahren nämlich nicht gefährlicher als Autofahren. Wenn allerdings etwas passiert, dann trifft es Radfahrer in der Regel härter. Achte daher stets beim Fahrradfahren auf die Verkehrsregeln sowie auf die andern Verkehrsteilnehmer!

Mythos 9: Je leichter das Fahrrad, desto schneller ist man

Zwar spielt bei der Geschwindigkeit das Gewicht des Fahrrads eine Rolle, aber andere Faktoren sind oft wichtiger. Die eigene Fitness und Fahrtechnik, Windbedingungen und das Gelände beeinflussen die Geschwindigkeit in einem viel höheren Maße. Ein leichtes Fahrrad kann das Fahren erleichtern, ist aber nicht die alleinige Lösung für mehr Geschwindigkeit.

Mythos 10: E-Bikes sind nur für faule Menschen

E-Bikes sind eine großartige Option, um mehr Menschen zum Radfahren zu motivieren, insbesondere diejenigen, die körperliche Einschränkungen haben. Studien zeigen, dass E-Bikes auch einen nicht zu unterschätzenden Trainingseffekt bieten. Sie können das Radfahren auf hügeligem Terrain erleichtern und die Reichweite erhöhen, ohne dass man völlig auf die eigene Anstrengung verzichten müssen.

verfasst von Dennis Hartmann

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